Ich befand auf Empfehlung einer Freundin gerade in Karlsbad als sich eine Kutsche näherte, der eine hochelegante Dame entstieg. Der breite Hut warf einen leichten Schatten auf ihre aristokratischen und makellos schönen Gesichtszüge. Eine Primadonna wie ich, dachte ich: Ob ihre Stimme wohl ihrem Aussehen entspricht? Vielleicht ist sie noch besser als ich? Ihre Schönheit macht mich tatsächlich ein bisschen eifersüchtig. Einige Tage später bat ich meinen Reisebegleiter, einen ungarischen Grafen, dessen Namen ich nicht nennen darf, sie anzusprechen und nach ihrem Namen zu fragen. Aber Giulia, erwiderte er, kennst Du sie nicht? Selma Kurz von der Wiener Staatsoper. Wir soupierten zusammen und plauderten reizend über den Gesang, die Kollegen, über unsere Karrieren, über die schöne Kunst des belcanto und die vulgären Stimmen, mit denen er heutzutage gesungen wird. Große Selma Kurz, unvergänglicher Mythos für die Wiener. Auch sie setzt sich in diesen finst´ren Zeiten gegen die heutigen Unsitten und für unsere Kunst ein und wird uns gelegentlich aus ihrem Stammhaus berichten. Hier also ihr erster Brief aus der österreichischen Hauptstadt, in dem sie über Natalie Dessays „Traviata“ schreibt. GG
La Traviata Vienna 12.10.2011 (zweite Vorstellung)
“È strano!… è strano…”
Nach 40 Jahren schenkt Dominique Meyer der Wiener Staatsoper eine neue „Traviata“. In der Regie von Otto Schenk sangen 1971 unter der musikalischen Leitung von Josef Krips Ileana Cotrubas, Nicolai Gedda und Cornel McNeil (Bühnenbild: Günther Schneider-Siemssen). Schenks Produktion, von manchen mit Klauen verteidigt, von vielen milde belächelt, ist also Geschichte. Die neue Produktion in der Regie von Jean-François Sivadier wurde aus Aix-en-Provence übernommen, in der Natalie Dessay und Charles Castronovo bereits mitgewirkt hatten und die im Juli 2011 auf ARTE übertragen worden war.
Das Regie-Konzept erklärt Dessay folgendermaßen: „Wir spielen Schauspieler, die sich vor der Ouvertüre auf eine Vorstellung von „La Traviata“ vorbereiten. Danach erst beginnt die eigentliche Oper. Das Stück wird einfacher, moderner und handelt von uns selbst. Es gibt keine grotesken Kostüme und wallenden Vorhänge… Das Publikum wird jedenfalls staunen. Oder – hoffentlich nicht – enttäuscht sein.“
Staunen ist nicht ganz der richtige Ausdruck – eher wundert man sich über diese merkwürdige Inszenierung. Sie beweist Mut zur Hässlichkeit – wie es heutzutage auf der Opernbühne generell einen Hang dazu zu geben scheint. – Beinahe so, als müsste man sich der Schönheit schämen oder die Musik rechtfertigen, oder aus Angst anderenfalls konventionell und rückschrittlich zu gelten – zumindest nicht intellektuell genug. Ein Paradebeispiel dafür sind die stimmungslose und leere Bühne von Alexandre de Darde und die Alltagskostüme von Virginie Gervaise. Eine austauschbare Inszenierung, die sich praktischerweise wohl problemlos auch für manch andere Oper verwenden ließe. Bei der Premiere am 9. Oktober empfing den Regisseus Jean-Francois Sivadier ein veritables Buh-Konzert, einzelne Buhs galten auch dem Dirigenten Bertrand De Billy.
Dessay fühlt sich in dieser ganz auf sie zugeschnittenen Produktion wohl und ihre durchaus nicht unsympathische Selbstkritik war wohl unter anderem auch dazu gedacht, der Kritik im Vorfeld bereits den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Ich hätte ja nie gedacht, dass ich diese Partie je singen würde. – Dass ich sie singen darf! Dürfen ist das richtige Wort. Traviata ist schon jenseits meiner stimmlichen Grenzen.“, gab sie in einem Interview im Vorfeld mit entwaffnender Ehrlichkeit zu und äußerte wiederholt den Wunsch auf die Theaterbühne zu wechseln. Opernverträge unterschreibt sie vorerst nur bis 2014.
Wer Dessay in Wien noch als fabelhafte Olimpia in „Les Contes d´Hoffmann“ (1993) und etliche Jahre später als Marie (Figlia del Regimento), die gesanglich akzeptabel war, aber durch allerlei Zirkuskunststücke belebt wurde, im Ohr hat, erkennt man die Stimme kaum wieder. War sie als Olimpia stimmlich brilliant UND als Draufgabe eine überzeugende Darstellerin, dreht sie den dramaturgischen Spieß nun sozusagen um: sie macht aus der Not eine Tugend und wirft ihr ganzes Gewicht als Darstellerin und Interpretin in die Waagschale um ihre stimmlichen Mängel wettzumachen.
Die Stimme ist irreparabel beschädigt. Sie ist mittlerweile nur mehr ein dünner Faden, spröde und unattraktiv, unausgeglichen in den Registern, die Höhe ein tour-de force Akt. Das geht so lange gut, wie sie die Stimme ungestört und frei im piano oder mezza voce fließen lassen kann. Ihr „Addio del passato“ war von einer berührenden Fragilität – nicht zuletzt weil sich hier musikalische und dramaturgische Vorgaben exakt mit den gesanglichen Möglichkeiten der Sängerin decken. Versucht sie aber den Ton zu intensivieren oder mehr Gewicht darauf zu legen, gerät die Stimme sofort aus dem Fokus und verliert an Spannkraft. Ihrer Stimme fehlen Volumen, Kraft und Intensität, viele Passagen der Violetta verlieren dadurch an Gewicht und Farbe, weil ihr die Partie über weite Stellen einfach zu tief liegt. Die große Solo-Szene im ersten Akt hat sie Dank einer klugen Einteilung ihrer Kräfte gemeistert. Das Es am Schluß von „Sempre libera“ presst sie mit einer ungeheuren Willenskraft heraus. Sie singt zu einem großen Teil, als würde sie sich auf rohen Eiern fortbewegen.
Als Darstellerin überzeugt sie fraglos. Sie hat die Rolle hörbar gewissenhaft studiert und ist die einzige der Protagonisten, die ihrer Figur Konturen verleiht, sie mit Persönlichkeit erfüllt und einen Charakter zeichnet. Und doch bleibt es eine Skizze. Ist sie tatsächlich eine große Sing-Schauspielerin? Ihr fehlt die Dimension als MUSIKALISCHE Interpretin. Im Grunde muß man auch hier sagen: musikalische Interpretation kann erst dort beginnen, wo Gesangstechnik und stimmliche Souveränität aufhören. Dessay aber ist so damit beschäftigt die Reste ihrer widerspenstigen Stimme unter Kontrolle zu bringen, dass sie sich nicht um Farben und Nuancen bemühen kann. Ihr Motto ist: Je leiser die Töne, desto intensiver ihre Wirkung. Im belcanto-Fach und bei Verdi kommt man allerdings nicht umhin gesanglich Farbe bekennen zu müssen – auch wenn man, wie Dessay, als erfahrene Interpretin manche gesangliche Klippe clever umschiffen kann. So bleibt sie als Schauspielerin und Darstellerin zwar überzeugend, ist eine nuancierte Gestalterin, aber als Sängerin eine glatte Enttäuschung.
Charles Castronovo ist ein solider und und ein stimmlich wie optisch muskulöser Alfredo mit einem recht schönen dunklen Timbre – mehr nicht. Er singt zivilisiert und bemüht. Die Stimme ist recht kompakt, aber schwingt nicht ganz frei, sie strahlt nicht und klingt stumpf. Er bemüht sich um differenzierte Gestaltung, aber als musikalischer Interpret besitzt er keine wirkliche dynamische Bandbreite – im Grunde ein eindimensionales Rollenporträt. Das C am Ende von „O mio rimorso“ lässt er wohlweislich aus.
Fabio Capitanuccis Giorgio Germont ist nicht mehr als Routine. Er singt die Noten – und nicht viel mehr – als Interpret bleibt er vordergründig. Über weite Strecken klingt er wie ein ungeschliffener Konservatoriumssänger mit schmaler, gepresster Stimme, die in der Höhe unangenehm eng wird.
Ein Fest der großen Stimmen war es also nicht. Eher eine Art kammermusikalisches Konzert mit Gesang, eine fragile Miniatur-Traviata. De Billy hatte eine „andere“ Traviata angekündigt: befreit von banalem m-ta-ta. Er dirigiert sie feinsinnig und diskret (aber mit dem „Charme eines Buchhalters“, wie ein Kritiker schreibt), differenziert und sorgfältig modelliert und legt Wert auf die Gestaltung vieler kleiner Details.
Er hat Verdis „Traviata“ sozusagen auf Diät gesetzt. Entschlackt und gestrafft klingt sie in manchen Szenen (Floras Fest), trocken und „fleischlos“ in anderen (1. Akt). An einigen Stellen geht dieses Konzept auf, bei anderen hat er diese Traviata allzu sehr abgespeckt. Wien kommt in den Genuß einer Produktion ganz ohne Striche: je zwei Strophen von „Ah fors´è lui“, „O mío rimorso“ und „Addio del passato“ sowie nach Di Provenza die cabaletta „No, non udrai rimproveri“. (Auf letztere hätte man, nachdem man Capitanucci gehört hat, auch verzichten können.) Wie auch bei Dessay gilt für De Billy: Weniger ist mehr.
Überhaupt scheint sich dieses Motto auf die gesamte Vorstellung ausgeweitet zu haben: Applaus gab es bis auf Dessays „Addio del passato“ nach den Arien und Ensembleszenen so gut wie gar keinen, vor den Vorhang traten die Sänger überhaupt erst nach dem Schlußvorhang. – Wer weiß ob der schüttere Applaus zwischen den Akten überhaupt für einen einzigen Zwischen-Vorhang gereicht hätte? Großer Applaus für Sänger und Dirigenten jedenfalls am Ende der Vorstellung, vor allem für Dessay, die sich im letzten Akt besonders gesteigert hat.
Was bleibt als Resumée? Ernüchterung. Szenisch wie musikalisch von allem zu wenig. Wer diese Oper tatsächlich nicht kennen sollte, dem könnten bei dieser Produktion leicht Zweifel kommen, warum diese Oper so populär war und ist und was ihre wahre Wirkung ausmacht.
Traduzione di Giuditta Pasta
Mi trovavo alle terme di Karlsbad caldamente consigliatemi da un ‘amica, quando vidi giungere una carrozza. Lo sportello si aprì e ne scese una donna elegantissima. Il cappello le faceva una leggera ombra sul viso aristocratico, di una bellezza rara ed altera. Una primadonna come me, pensai. Forse la sua voce sarà pari alla sua immagine, una Venere alla moda. Certo, cantatrice più grande di me sarebbe impossibile, pensai, ma quella bellezza mi destò una certa invidia. Un paio di giorni dopo pregai il mio compagno di viaggio, un Conte ungherese di cui non posso farvi il nome, di avvicinarla e domandarle chi fosse. Ma come, Giulia, mi disse: non riconosci la diva Selma Kurz, stella dello Staatsoper Wien? Cenammo insieme il giorno dopo e conversammo amabilmente di canto, di colleghi, del suo e del mio tempo ormai andati, di un belcanto ormai preda di voci ineleganti e volgari. Grande diva Selma Kurz, e mito intramontabile per i viennesi. Si è impegnata anche lei a farci qualche resoconto dal suo teatro, così, giusto per difendere la nostra arte in questi tempi tristi e bui. Ecco a voi la prima lettera inviatami dalla capitale, ove ha assistito alla Traviata di Natalie Dessay. GG.
La Traviata. Vienna 12.10.2011 (seconda recita)
“E’ strano!… è strano…”
Dopo 40 anni Dominique Meyer regala alla Staatsoper di Vienna una nuova “Traviata”. La regia di Otto Schenk ebbe la sua prima nel 1971 con la partecipazione di Ileana Cotrubas, Nicolai Gedda e Cornel McNeil sotto la guida di Josef Krips (scenografia di Günther Schneider-Siemssen). Quindi, la produzione di Schenk, difesa da certi con le unghie, tiepidamente derisa dagli altri, appartiene ormai al passato. La nuova produzione con la regia di Jean-François Sivadier, diffusa su ARTE nel giugno 2011, è stata ripresa da Aix-en-Provence compreso i suoi due protagonisti, Natalie Dessay e Charles Castronovo.
Dessay elucida nel modo seguente il concetto registico: “Noi incarniamo attori che, prima dell’ouverture, si preparano per una recita di “Traviata”. Solo dopo incomincia la vera opera. Tutto è più semplice, più moderno e riguarda noi stessi. Non ci sono costumi grotteschi e sipari ondeggianti … In ogni caso, il pubblico sarà stupito. Oppure – e spero che no – sarà deluso.”
“Stupore” non sembra essere la parola giusta – ci si meraviglia piuttosto di un allestimento così strano. Dimostra coraggio per il brutto – per cui la regia odierna sembra nutrire una generale simpatia, come se ci fosse un senso di vergogna per la beltà in generale o di dovere giustificare la musica con l´intellettualità. Sembra anche ci fosse una certa paura di essere considerato convenzionale e retrogrado o almeno non abbastanza intellettuale. Un esempio paradigmatico per questo è la scena vuota e priva di qualsiasi atmosfera di Alexandre de Darde od anche i costumi quotidiani a cura di Virginie Gervaise. Un allestimento intercambiabile che praticamente potrebbe essere usato senza problemi per tante altre opere. Alla prima del 9 ottobre il regista è stato accolto da un autentico concerto di „buu“, ci sono stati isolati „buu“ anche per Bertrand De Billy.
Dessay si sente a suo agio in questa produzione completamente personalizzata ed anche la sua simpatica autocritica sembra sia destinato a prevenire in anticipo le critiche: “Non avrei mai pensato che avrei cantata questa parte. Che mi sarebbe stato permesso di cantarla! Permettere è la parola giusta. Traviata è sicuramente oltre i miei limiti vocali”, ammesse con disarmante franchezza e espresse ripetutamente il desiderio di darsi al teatro di prosa. Per ora non firma contratti operistici che fino al 2014.
Chi ha sentito la Dessay nella favolosa Olympia dei “Contes d’Hoffmann” (1993) o parecchi anni dopo nella Marie della “Figlia del Regimento” che era vocalmente accettabile, ma animato da ogni sorte di giochi circensi, non potrà riconoscere la voce. Se è stata un’Olympia vocalmente brillante ed IN PIU un’interprete convincente, ormai la Dessay gioca al contrario e si forza a fare della penuria una virtù, investendo tutto nell’interpretazione teatrale per compensare le carenze vocali.
La voce è irreparabilmente danneggiata; non è più altro che un filo magro, fragile ed inattrattivo, disomogeneo nei diversi registri, forzato e penoso in acuto. (Il Mi bemolle alla fine di “Sempre libera” è spremuto con un’incredibile forza di volontà.) Le cose vanno piuttosto bene, finche la voce non oltrepassa il piano o le mezze-voci. L’”Addio del passato” è stata di una commovente fragilità – non da ultimo per il fatto che le prescrizioni musicali e drammaturgiche coincidevano esattamente con le possibilità vocali della cantante. Appena la Dessay prova di intensificare il tono o aggiungere più peso, la voce perde subito punta ed elasticità. Alla voce mancano volume, forza, intensità. Parecchi passaggi di Violetta risultano privi di peso e colore, perché la parte è anche troppo bassa per il suo mezzo. Per la maggior parte la Dessay canta come se camminasse perennemente sulle uova.
Come attrice è senza dubbio convincente. È anche udibile che ha meticolosamente studiato il ruolo ed è l’unica fra i protagonisti che dà un chiaro profilo al suo personaggio. Eppure, questo personaggio rimane un abbozzo. Si tratta davvero di una grande cantante-attrice? Per questo le manca una propria dimensione come interprete musicale, perché l’interpretazione musicale può cominciare solo lì dove tecnica vocale e sovranità canora possono passare in secondo piano. Purtroppo, la Dessay è troppo occupata di mettere sotto controllo i residui della voce ribelle per potere impegnarsi nella ricerca di colori e nuances.
Charles Castronovo è un Alfredo solido e muscoloso sia come cantante sia come attore, con un bel timbro scuro – ma niente di più. Canta civilmente e con impegno. La voce è compatta, ma non vola liberamente, è priva di squillo e di punta. Prova di formare un personaggio differenziato, ma siccome non possiede una vera gamma dinamica come interprete musicale, in fondo la caratterizzazione risulta unidimensionale e abbastanza monotona. Alla fine del “O mio rimorso” evita saggiamente il Do sopracuto.
Il Giorgio Germont di Fabio Capitanucci è nient’altro che routine. Canta le note, ma come interprete rimane superficiale. Nel complesso dà l’impressione di un greggio studente del conservatorio che canta con una voce stretta e spinta, soprattutto in alto.
Insomma, la serata non è stata una festa di grandi voci, piuttosto una sorte di concerto cameristico con canto, una Traviata miniaturesca. De Billy aveva annunciato una Traviata “diversa”: liberata dal banale zum-pam-pam. Dirige con raffinatezza e discrezione (ma anche col “charme di un ragioniere”, come ha scritto un critico), sviluppa una lettura differenziata ed accurata e bada a dare risalto a molti piccoli dettagli. In un certo senso, De Billy impone una dieta alla “Traviata” di Verdi. Suona tirato in certe scene (la festa di Flora), secco e scarno in altri (atto primo). In certi passaggi il concetto funziona, in altri risulta troppo gretto per una Traviata. Comunque, Vienna può deliziarsi da una completa apertura dei tagli: si cantano con le riprese sia “Ah, fors’è lui”, “O mio rimorso” e “Addio del passato” che la cabaletta “No, non udrai rimproveri” che segue “Di provenza”. (Sentito Capitanucci, questa cabaletta ci si poteva anche essere risparmiata.)
Eccetto l’“Addio del passato” della Dessay, gli applausi dopo le arie e gli ensembles sono stati scarsissimi; anche i curtain calls ci sono stati solo alla fine della recita. Cionondimeno alla fine il pubblico ha gradito i cantanti ed il direttore d’orchestra con grandi applausi, soprattutto per la Dessay che si era particolarmente impegnata nell’ultimo atto.
Che ci resta come bilancio? Disinganno. Sia scenicamente che musicalmente troppo poco. A chi non conosca la Traviata, questa produzione potrebbe facilmente diventare la causa di dubbi sul perché della sua popolarità e del suo vero effetto.
Hörbeispiele:
Stracciari & Storchio La traviata Pura siccome un angelo
Della cabaletta “Non, non udrai rimproveri” possiamo farne a meno comunque, a prescindere dal valore dell’interpetazione. E’ di rara bruttezza. Riesce perlomeno nell’intento di renderci definitavamente odiosi sia il padre che la suora.
Su questo non sono d’accordo: la cabaletta è parte integrante del linguaggio del melodramma. Belle o brutte che siano (e sono pochissime quelle belle) non è giusto tagliarle perché si leverebbe a quelle opere il linguaggio appropriato. Più tardi Verdi supererà la cabaletta, non è giusto anticipare i tempi e trasformare un genere ben preciso in qualcosa di diverso. Sarebbe come eliminare tutte le agilità in Rossini perché all’epoca di Puccini il canto non le contemplava.
Per me chi come me non nutre particolare predilezione per le agilità rossiniane non sarebbe una gran perdita. Tuttavia il discorso del rispetto della partitura è sacrosanto. E mi piacerebbe che – almeno al ROF – dimostrassero rispetto per l’opera rossiniana in toto, messinscene comprese.
Ma tutto il discorso del rispetto della partitura, della fedeltà al compositore, dei tagli riaperti etc diventa assurdo, quando si sente (o piuttosto NON si sente) tutte le note scritte nella partitura che NON vengono eseguite dei cantanti. Pochi i cantanti chi cantano tutte le note nella partitura e chi le cantano anche come sono scritte. Tutta questa “Werktreue” ed il rispetto dov´è???
Ok, d’accordo: la stragrande maggioranza dei cantanti canta male. L’ideale sarebbe riuscire a parlare anche d’altro.
Ma, Gianmario… se quando parliamo di opera non parliamo di canto… di che cosa parliamo???
Io sono vostro ospite e anche nuovo venuto per cui vorrei evitare di essere indelicato di voi che mi ospitate, tuttavia mi sembra che si finisca sempre lì. Sarà che la vociomania mi interessa fino a un certo punto. La ripresa di un classico è per me l’occasione per riflettere sullo stesso. La prima cosa che ho fatto dopo aver visto il recente Rosenkavalier scaligero è stato rileggere Qurino Principe e riflettere su Strauss. Bellissima le sue pagine sulla simbologia della rosa. Dico questo senza il minimo intento polemico. A proposito: qulcuno di voi ha già esaminato la recente edizione italiana dell’epistolario mozartiano? Io non ne ho avuto ancora il tempo, sarebbe bello sentire il parere di qualcuno . Molto più interessante di leggere che Villazon rutta e grida. Non vi pare?
Verissimo Gianmario, nessun dubbio che tutto ciò sia molto più interessante di Villazon…però, c’è un però: nel momento fruitivo dell’opera d’arte musicale (ossia la sua rappresentazione) per poter apprezzare suggestioni e simbologie, per poter godere di tutte le squisitezze di Strauss o Beethoven o Mozart bisogna passare dall’esecuzione. Se essa è molto scadente, diventa difficile straniarsi da essa e pensare al Rosenkavalier, alla Pastorale o alla Jupiter come idee di puro spirito. E lo dico senza polemica. Nel commentare uno spettacolo non c’è molto spazio per far filosofia: purtroppo c’è la cronaca…
Ps: ne approfitto per chiederti i riferimenti bibliografici all’edizione dell’epistolario mozartiano di cui parli, sono molto interessato.
Volentieri: “Tutte le lettere di Mozart. L’epistolario completo della famiglia Mozart” 1755 – 1791 ( A cura di Marco Murara ) 3 tomi, 2022 pag. Zecchini Editore, 2011 ( € 89 ).
Ma era ubriaca la compagnia di canto? Il direttore d’orchestra sembra addormentato…